Die Opferrolle

Raus aus der Opferrolle

Die beiden nächsten Blogbeiträge werden sich mit der Opferrolle beschäftigen. Der erste Teil beschäftigt sich damit, warum wir selber die Opferrolle so attraktiv finden und weshalb wir sie freiwillig wählen und zeigt Wege auf, diese wieder zu verlassen, um frei und glücklich leben zu können.

Der Beitrag enthält Affiliate Links & Produktempfehlung.

Der zweite Teil wird sich damit beschäftigen, welche Möglichkeiten Du hast, wenn Du Opfer eines Übergriffes geworden bist und die aufgezwungene Opferrolle nicht länger Teil Deines weiteren Lebens sein soll.

Raus aus der Opferrolle – Erster Teil 

Die Opferrolle wählen und wie Du diese Rolle wieder ablegen kannst

Opferrolle aufgeben – Verantwortung übernehmen

Diesen Blogbeitrag möchte ich mit einem Zitat von Lezah beginnen.

„Erst als mir bewusst wurde, wie oft ich mich in meine Opferrolle flüchtete, konnte ich damit beginnen, mein Leben radikal zu ändern.

Seitdem frage ich mich nicht mehr, warum mir jemand etwas antut, mich schlecht behandelt, kränkt oder unzuverlässig ist.

Statt unter dem Verhalten anderer zu leiden, überlege ich mir, wie ich darauf reagieren kann.

Denn wirklich interessant ist doch diese eine Frage: „ Was bin ich bereit zu akzeptieren, zu tolerieren und wie möchte ich behandelt werden?

Und wenn ich weiß, was ich will, handle ich und ziehe – falls erforderlich – einen Schlussstrich unter schädliche, leidvolle Beziehungen.

Mein Leben ist zu kostbar, um es mit Menschen zu verbringen, die mich nicht schätzen.

Lezah

Ausbruch aus der Opferrolle – warum immer ich?

Die Beförderung geht an Dir vorbei, obwohl die ganze Arbeit immer an Dir hängen bleibt. Das Lob bekommt Deine Kollegin, obwohl Du die ganzen unbezahlten Überstunden abgerissen hast, damit alles pünktlich fertig wurde.

Der Nachbar fährt ein größeres Auto warum kann ich das nicht? Die Nachbarin hat schon wieder ein neues Outfit, hätte ich doch auch einen Arzt geheiratet.

Dein Mann verspricht, dass er den Getränkeeinkauf erledigt und gibt Dir die Schuld dafür, dass keine Getränke im Haus sind, obwohl er sie kaufen wollte. Deine Frau verspricht, dass sie Deine Anzug aus der Reinigung holen wird und schimpft Dich aus, weil Du einen unpassenden Anzug zur Beerdigung des Onkels trägst, obwohl sie den Anzug nicht aus der Reinigung geholt hat.

Streit in der Partnerschaft, weil der Eine sich unverstanden fühlt und der Andere gar nichts mehr versteht. Beispiele gibt es massenhaft für die beliebteste Rolle des Lebens- der Opferrolle.

Die Fesseln lösen
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Die Opferrolle

Die beliebteste Rolle auf der Lebensbühne ist die Opferrolle. Niemand will Täter sein, Opfer schon. Am letzten Beispiel lässt sich aber sehr gut zeigen, dass die Zuweisung der Rolle ganz individuell eingefärbt ist. Der Partner, der sich unverstanden fühlt, befindet sich aus seiner Sicht in der Opferrolle und weist seinem Gegenüber automatisch die Täterrolle zu. Der vermeintliche Täter jedoch fühlt sich aus seiner Sicht ebenfalls als Opfer, denn er kann ja z. B. keine Gedanken lesen und weist die Täterrolle dem Gegenüber zu, da dieser ja seine Wünsche nicht äußert.

Die Opferrolle ist so angenehm, da man sein Verhalten nicht reflektieren und keine Eigenverantwortung übernehmen muss. Die Anderen sind ja schuld – wieso sein eigenes Verhalten reflektieren?

Wenn man die Opferrolle mit besonderer Leidenschaft einnimmt, zerstört das die Lebenskraft. Es ist Zeit achtsam Eigenverantwortung zu übernehmen!

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Schritte aus der Opferrolle

Höre auf, Dich zu vergleichen

Sich mit einem anderen zu vergleichen, ist eine menschliche Eigenschaft, die meistens Leiden schafft, denn gewinnen kannst Du den Vergleich nur selten. Warum ist das so? Weil es immer jemanden gibt, der schlauer, schöner, dünner, beliebter, reicher, hipper ist. Wer sich selbst ständig diesem Wettbewerb aussetzt, wird zwangsläufig scheitern. Das Ergebnis ist ein mangelndes Selbstwertgefühl und mangelnde Selbstliebe.

Vergleichen Dich doch lieber mit Dir selbst. Wie hast Du Dich entwickelt? Was läuft heute besser als früher? Welche Schwächen hast Du überwunden? Welche Stärken hast Du entwickelt? Übe Dich darin, Vergleiche mit anderen auf ein Minimum zu beschränken, denn nur das bringt Dich vorwärts!

Das Opfer ist der neue Held
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Höre auf, Dich zu bemitleiden

Wird Selbstmittleid zu einer Grundstimmung, fühlst Du Dich frustriert und ohnmächtig. Du garst in Deinem eigenen Frust. Hinterfrage immer, ob die Opferrolle Dich langfristig weiterbringt. Akzeptiere den Ist-Zustand und erarbeite Dir Strategien, um Deine Ziele langfristig zu erreichen. Sprich z. B. mitDeinem Partner, wenn er Dich ungerecht behandelt hat, und schmolle nicht. Mach ihm sattdessen Deinen Standpunkt klar und halte auch mal ein Beziehungsgewitter aus. Dies ist der Weg zu einer Beziehung auf Augenhöhe, die langfristig funktionieren kann.

Verantwortung übernehmen

Sehr häufig begegnen mir Menschen, die immer die Schuld bei anderen suchen. Die Eltern sind schuld am ungeliebten Beruf. Der Partner ist schuld, dass ich keine Freunde mehr habe. Der Chef ist schuld, dass ich abends keinen Elan mehr habe, etwas zu unternehmen. Diese Liste ließe sich unendlich ausbauen. Übernehme Verantwortung für Dein Leben, sonst stirbst Du an Deiner Opferrolle.

Du bist heute erwachsen und musst in die Selbstverantwortung gehen. Mit 16 Jahren hatten Deine Eltern die Verantwortung und sie haben mit den besten Absichten für Dich entschieden. Du hast Dich den Wünschen gebeugt, nicht rebelliert und bist Bürokauffrau geworden, obwohl Du lieber Tierpflegerin werden wolltest. Heute bist Du vielleicht 30 Jahre alt und heulst dem Jugendtraum immer noch hinterher. Du gibst Deinen Eltern jeden Tag im Büro die Schuld für Dein tristes Leben. Doch schon lange bist Du für sich selbst verantwortlich! Kündigen Deine Stelle und beginne die erträumte Tierpfleger Ausbildung.  Wie, das geht nicht? So einfach ist das nicht? Wie soll ich meine Familie ernähren, meinen Lebensstandard halten, Tierpfleger verdienen doch nur einen Hungerlohn etc. Wenn Dein Herz wirklich daran hängt, dann würdest Du einen Weg finden, ansonsten sei dankbar, für das was Du hast! Du alleine bist für Dein Leben verantwortlich, nimm die Verantwortung an.

Abschied von der Opferrolle
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Üben Dankbarkeit

Du fragst Dich vielleicht, wofür soll ich den dankbar sein? Etwa für mein mittelmäßiges Leben? Für die ganzen Pappnasen in meiner Umgebung? Meinen langweiligen Job? Für meine schlechte Beziehung? Arbeite daran, all das zu verändern. Sei dankbar für die kleinen Dinge des Lebens, für das was Du schon erreicht hast. Denn Dankbarkeit motiviert und holt Dich aus der Opferrolle heraus.

Vielleicht hast Du Lust Dankbarkeit zu üben. Beschaffe Dir dafür ein möglichst großes Schraubdeckelglas und bunte Zettel. Die Aufgabe besteht darin, sich jeden, wirklich jeden Abend, hinzusetzen und mindestens drei Dinge aufzuschreiben, für die Du an diesem Tag dankbar bist. Du wirst sehen, dass Dir viel mehr einfallen wird, als Du denkst! Nach kurzer Zeit wird das Glas schon zu klein sein und Du hast den Beweis dafür, dass Dein Leben gar nicht so schlecht ist!

9 Antworten auf „Die Opferrolle“

  1. Ein sehr interessanter Thema. Manchmal ist man sich ja gar nicht richtig bewusst, dass man sich selber in die Opferrolle bringt. Ich werde in Zukunft auch einfach ein bisschen drauf achten. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

    Viele liebe grüße Anja

  2. Niemand will gern ein Opfer sein, aber du hast vollkommen recht! Manchmal bleibt man selbst einfach zu lang in dieser Rolle, anstatt selbst daran etwas zu ändern oder es zumindest zu versuchen. Ich habe viel Wertvolles aus diesem Beitrag mitgenommen!

    Liebe Grüße
    Jana

  3. Liebe Annette,

    ein Thema, das unglaublich wichtig ist. Manchmal ist den Menschen gar nicht bewusst, dass sie sich in einer Opferrolle befinden. Das hast du schön dargestellt und auch gleich gute Ansätze zum Ausstieg aus eben dieser Rolle gegeben. Nun bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.

    Liebe Grüße
    Mo

  4. spannendes Thema! oft ist uns selbst gar nicht so klar, dass wir uns selber ständig in die Opferrolle bringen. Ich denke wir sollten viel häufiger unser eigenes Verhalten reflektieren und schauen, wie wir in Zukunft mit den Situationen die Du beschrieben hast besser umgehen können.

    Liebe Grüße, Hanna

  5. Liebe Annette,
    vielen Dank für deinen Beitrag. Wenn ich deine Berichte lese, fängt mein Leben an, sich vor meinen Augen abzuspielen. Besonders hat mir der Vergleich mit mir selbst gefallen. Wie hab ich mich verändert und was habe ich erreicht. Allein diese Aussage hat mir gute Laune gebracht, denn ich sehe jetzt noch deutlicher was ich erreicht habe in meinem Leben! Und ich bin auch stolz darauf. Danke dafür.
    Liebe Grüße,
    Tanja

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