Nebennierenerschöpfung (Adrenal Fatigue)

Nebennierenerschöpfung

Nebennierenerschöpfung, (Adrenal Fatigue) eine Stresserkrankung

Welche Aufgaben haben die Nebennieren?

Die Nebennieren haben mit der Funktion der Niere nichts zu tun. Aufgrund ihrer Lage im Körper haben sie aber den Namen Nebennieren erhalten, denn die walnussgroßen Drüsen sitzen auf der Niere auf. Die Nebennieren sind ein Teil der Hormondrüsen des Körpers.

Der Beitrag enthält Affiliate Links & Produktempfehlung.

Die Nebennieren bestehen aus dem Nebennierenmark (Medulla) und der Nebennierenrinde (Cortex glandulae suprarenalis). In beiden Bereichen werden unterschiedliche Hormone synthetisiert.

Das Nebennierenmark synthetisiert: Adrenalin und Noradrenalin

Die Nebennierenrinde synthetisisert: Mineralcorticoide (Alsosteron, Glucocorticoide), Sexualhormone (Aldosteron, DHEA)

Die regelnden Instanzen für die Nebennieren sind der Hypothalamus und die Hypophyse, zwei kleine Drüsen, die im Gehirn sitzen. Diese beiden reagieren auf offensichtlichen Stress wie Hektik und Leistungsdruck genauso wie auf Stress seelischer, emotionaler und feinstofflicher Art. Was bedeutet das? Auch Aufopferung, Imagepflege, schlechte Gefühle, schlechte Ernährung und Umweltgifte wirken sich auf die Stressachse aus.

Diagnose Nebennierenerschöpfung
Werbung

Welche Symptome zeigen sich bei einer Nebennierenerschöpfung?

Wer an einer Nebennierenerschöpfung leidet, klagt über chronische, bleierne Müdigkeit, innere Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen bis hin zu einer Depression.

Allgemeine Symptome:

Eine Nebennierenerschöpfung zeichnet sich zum Beispiel durch eine niedrige Körpertemperatur, Kälteempfinden, niedriges Energielevel oder Müdigkeit, Gewichtsprobleme (nicht abnehmen oder zunehmen können), schwankende Blutzuckerspiegel  und langsame Wundheilung aus.

Darmsymptome

Am Darm macht sich eine Nebennierenerschöpfung durch Verstopfungen, Blähungen, Verdauungsstörungen und dem Reizdarmsyndrom bemerkbar.

Gefäßsymptome

Auch die Gefäße können von einer Nebennierenerschöpfung betroffen sein. Hier zeigen sich dann Symptome wie niedriger oder hoher Blutdruck. Auch ist eine Nebennierenerschöpfung häufig eine der Ursachen für Morbus Raynaud.

Du möchtest keinen Blogartikel und keine Aktion mehr verpassen, dann melde Dich doch zu meinem Newsletter an.

Folgen für das Gehirn

Die Nebennierenerschöpfung hat ebenfalls Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel. Dadurch kann es zu Depressionen, Ängstlichkeit, schlechtes Gedächtnis, Konzentrations- und Schlafstörungen kommen.

Symptome an den Haaren und der Haut

Wer an einer Nebennierenerschöpfung leidet zeigt ebenfalls Symptome wie Haarausfall und leidet unter dünnen, strohigen und trockenen Haaren. Auch die Haut ist trocken, blass und neigt sogar zu Akne.

Auswirkungen auf das Immunsystem

Eine Nebennierenerschöpfung führt sowohl zu Unter- als auch zu Überstimulation des Immunsystems. Es treten deshalb Symptome wie häufige und rezidivierende Infekte (Haut, Nebenhöhlen, Blase, Darm…), als auch Allergien und Autoimmunerkrankungen auf.

Die Libido bei Nebennierenerschöpfung

Wer an einer Nebennierenerschöpfung leidet verliert einerseits die Lust am Sex und wird nicht selten andererseits Unfruchtbar. Bei der Frau resultieren daraus dann Menstruationsprobleme und beim Mann Potenzprobleme und eine schlechte Spermienqualität.

Wurzel-Komplex
Werbung

Muskelsymptome

Eine Nebennierenerschöpfung zeigt sich sehr häufig zuerst an der Muskulatur. Deswegen leiden die Betroffenen an Muskelschwäche, Fibromyalgie, sich wiederholende Verletzungen und Karpaltunnel Syndrom und einem schwaches Bindegewebe (Bänder, Knochen etc.).

Auswirkungen auf das Nervensystem

Eine Nebennierenerschöpfung führt häufig zu Symptomen wie chronischer Erschöpfung, Depression, Aggression und Burnout. Aber auch Taubheit der Hände oder Füße (symmetrisch), schwache Sinne z.B. Sehen, Schmecken, Riechen gehören zu den Auswirkungen auf das Nervensystem.

Die Nebennierenerschöpfung verläuft in drei Phasen

Phase I

Durch chronischen Stress (Kampf- oder Fluchtreaktion) produziert der Körper vermehrt Cortisol. Jetzt läuft der gesamte Körper ständig auf Hochtouren. Hält diese sogenannte Alarmphase länger an, kommt es zur Resistenzphase.

Phase II

In der Resistenzphase fällt es dem Körper immer schwerer, die benötigte Cortisolmenge zu synthetisieren. Die Mutter aller Steroidhormone, das Pregnenolon, versiegt allmählich. Pregnenolon ist der Ausgangsstoff für eine ganze Reihe von Steroidhormonen (Progesteron, Corticoide, DHEA, Androstendione, Östrogen) und wird hauptsächlich in den Nebennieren produziert, jedoch auch in dem Gehirn, der Leber, der Haut, dem Hoden, den Eierstöcken und in der Netzhaut (Retina) der Augen.

Aufgrund der Nebennierenerschöpfung wird das Pregnenolon nun hauptsächlich zur Cortisolsynthese verwendet, was zur Folge hat, dass die anderen Steroidhormone vermindert gebildet werden.

Phase III

In der Erschöpfungsphase gelingt es nicht länger, die benötigten Hormone zu produzieren, sodass das Stress-System kollabiert.

Ein Labortest hilft die Phasen zu erkennen und die richtigen Therapiemaßnahmen zu ergreifen. Vereinbaren Sie einen Termin in meiner Praxis (Tel. Nr. 02771-833434; Email: info@annette-pitzer.de)

Mehr dazu nächste Woche im nächsten Blogartikel.

14 Antworten auf „Nebennierenerschöpfung (Adrenal Fatigue)“

  1. Wow toller Text 🙂 Das klingt nach meinen Beschwerden 🙁 Und wie kann ich diese Nebennierenerschöpfung rückgängig machen ?
    Lieben Gruß Britta

    1. Liebe Britta,
      in der nächste Woche (KW 22) kommt ein Blogartikel auf “Gesundheitsgeflüster” heraus, der Deine Frage beantwortet. In dieser Woche (KW21) beschäftigt sich der neue Blogartikel mit der Prävention, denn Vorbeugen ist besser als Heilen.
      Alles Liebe
      Annette

  2. Liebe Kay,
    danke für Deine Anmerkung. Viele Patienten kommen nach Jahren der Ursachensuche für Ihre Symptome in meine Praxis und sind dann erstaunt wie leicht es ist eine Diagnose Nebennierenerschöpfung zu erstellen. Ein Labortest der Nebennierenhormone gibt Aufschluss. Dann kann die Therapie beginnen, die aber je nach Stadium ihre Zeit braucht. Allerdings fühlen sie sich schon nach kurzer Zeit etwas besser und sind nun auf dem richtigen Weg.
    Alles Liebe
    Annette

  3. Ich wusste gar nicht, dass die Nebennieren so einen starken Einfluss auf die allgemeine Psyche und Physis haben können.

    Ein super informativer Artikel und wirklich verständlich zu lesen.
    Immer wieder faszinierend, wie komplex der menschliche Körper funktioniert.

    Gruß,
    Wiebke

  4. Wieder ein informativer und interessanter Beitrag. Es erstaunt mich doch immer sehr, was der Körper alles leistet und was passiert, wenn etwas nicht mehr ao funktionier wie es soll. Bin schon sehr gespannt, wie hier vorgebeugt werden kann.

    Liebe Grüße,
    Mo

  5. Hey, bisher wusste ich noch nicht einmal, dass die Nebenniere erschöpft sein kann. Geschweige denn, welche Symptome das nach sich zieht! Wie so oft muss man genau auf seinen Körper hören – Müdigkeit und trockene Haare nimmt man ja auch manchmal einfach so hin. Danke also für die Aufklärung!
    Liebe Grüße,
    Marie

  6. Nierenerkrankungen kommen leider in unserer Familie recht häufig vor. Gut, dass Du mit diesem Beitrag darauf aufmerksam machst bzw. man glaubt oft nicht, welche Rolle die Nieren im Körper eigentlich übernehmen und auf was sie EInfluss haben.

    Liebe Grüße an Dich
    Sandra

    1. Liebe Sandra,
      die Nebennieren haben nichts mit Nierenerkrankungen zu tun. Sie heißen nur so, weil sie den Nieren aufsitzen.
      Alles Liebe
      Annette

  7. Ach du meine Güte, das wusste ich alles garnicht. Ich wusste zwar, wofür die Nebenniere da ist, schließlich habe ich ja eine medizinische Ausbildung. Was aber passiert, wenn man da erkrankt, war mir nicht bekannt, geschweige denn, was das auslösen kann. Schon krass, die Dinger sind echt klein! Danke für die Aufklärung, ich bin neugierig, worüber Du noch so aufklärst, denn bis jetzt war alles für mich ein Aha-Moment.

    Lieben Gruß, Bea.

  8. Wow da merkt man wieder, wie vermeintlich harmlose Körperbeschwerden wie Unlust oder trockene Haut auf viel größere Störungen zurückzuführen sind. Danke für den informativen Beitrag!

  9. Was es nicht so alles gibt. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Nebennieren mit der Funktion der Niere nichts zu tun haben. Da könnte man vom Namen glatt drauf schließen! Wieder was gelernt! Und da sieht man mal wieder, dass Stress dem Körper einfach nicht gut tut!

    Liebe Grüße
    Jana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert