
Melatonin
Das Schlafhormon
Das Hormon Melatonin ist unser natürliches Schlafhormon. Es wird hauptsächlich in der Epiphyse (Zirbeldrüse) produziert und seine Produktion ist von der Dunkelheit abhängig. Wird es am Abend dunkler, stellt Dein Körper Melatonin her, um Deinen Schlaf einzuleiten (1). Zwischen 2 Uhr und 3 Uhr am Morgen erreicht der Melatoninspiegel seinen Höchstwert. Danach sinkt er langsam ab und der Cortisolspiegel steigt langsam aber stetig an. DHEA und Cortisol sind dann die Hormone, die Dich am Morgen aufwachen lassen.
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Melatonin steht also im direkten Zusammenhang mit dem zirkadianen Rhythmus Deines Körpers. Als zirkadianen Rhythmus bezeichnet man den Wechsel von Wach- und Schlafphasen in einem 24-Stunden-Fenster.
Diese biologische Uhr ist empfindlich und kann durch zu viel blaues Licht am Abend, Nachtschichten, Reisen durch Zeitzonen und Stress (hohe Cortisolspiegel) gestört werden.
Melatonin orchestriert noch mehr
Melatonin spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur und des Immunsystems. Es entgiftet freie Radikale, hat eine antioxidative Wirkung, unterstützt die Knochenbildung, reguliert das Herz-Kreislauf-System und das Gewicht. (2)
Solltest Du unter Schlafstörungen leiden, ist es wichtig zu wissen, ob Dein Körper ausreichend Melatonin produziert. Doch wie erkennst Du einen Melatoninmangel?
Melatoninmangel, die Hinweise, der Test
Du hast Schwierigkeiten, einzuschlafen.
Du fühlst Dich am Morgen müde, obwohl Du ausreichend geschlafen hast.
Oder Du wachst nachts auf und kannst nur noch schwer wieder einschlafen.
Natürlich kann das auch andere Ursachen haben, daher ist nun ein Labortest vonnöten. Sprich mich gerne an und vereinbare ein Beratungsgespräch mit mir (Tel. Nr. +49 2771 833434; E-Mail: info@annette-pitzer.de).
Warum fehlt Dir Melatonin?
Wie oben schon geschrieben sind Melatonin und Cortisol Antagonisten, sie haben gegensätzliche Wirkung. Übermäßiger Stress bedeutet hohe Cortisolwerte. Das verringert zwar nicht die Produktion von Melatonin, hebelt aber seine Wirkung aus. Das bedeutet, Du kannst eine ausreichend hohe Melatoninproduktion haben, die aber von Cortisol boykottiert wird. Deshalb ist es wichtig, nicht nur Deinen Melatoninspiegel zu testen, sondern auch Deine Cortisolwerte im Tagesverlauf.
Du bist in der Menopause, dann hat die hormonelle Veränderung, die mit den Wechseljahren einhergeht, eine Auswirkung auf Deine Melatoninproduktion. Vor allem wirkt sich dann dieser Melatoninmangel auf Deine Knochendichte aus (3).
Du sitzt bis in die Nacht vor dem TV, Handy, Tablett oder PC. Das Blaulicht dieser Geräte hat einen direkten negativen Einfluss auf Deinen Melatoninspiegel.
Wie kannst Du Deinen Melatoninspiegel erhöhen?
Reguliere Deine Exposition mit Blaulicht. Spätestens eine Stunde vor dem zu Bett gehen solltest Du keine Bildschirmzeit mehr haben. Dafür rate ich Dir, einen Blaulichtfilter zu nutzen. Dazu gibt es Apps oder Brillen.
Sorge für ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Melatonin wird aus der Aminosäure Tryptophan gebildet. Hast Du einen Tryptophan-Mangel, kann es nicht in ausreichender Menge gebildet werden. Es lohnt sich daher auch, Deine Versorgung mit Tryptophan testen zu lassen.
Melatonineinnahme, was ist zu beachten?
Bei Dir wurde ein Melatoninmangel festgestellt. Die Maßnahmen wie Stressreduktion, keine Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen (oder einen entsprechenden Filter), optimale Nährstoffversorgung, nicht greifen kann Dein Therapeut Dir Melatonin verordnen. Es ist frei verkäuflich, doch wie mit allen Hormonen ist ein achtsamer Umgang damit notwendig.
Alkohol und Melatonin
Keine gute Idee ist es, Alkohol und Melatonin zu mischen. Alkohol kann nämlich die Wirkung von Melatonin schwächen, aber auch verstärken. Es kommt dann zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Alpträumen, Schläfrigkeit am Tag, Atembeschwerden und verstärkte Angstzustände (4). Daher lass die Finger entweder vom Alkohol oder nimm an Tagen, an denen Du Alkohol konsumierst, kein Melatonin.
Gibt es weitere Substanzen, die mit Melatonin interagieren?
Ja, die gibt es. Zu ihnen gehören:
- Blutgerinnungshemmer (Dein Blutungsrisiko wird durch Melatonin eventuell erhöht.)
- Medikamente gegen Epilepsie
- Immunsuppressiva
- Verschreibungspflichtige Schlafmittel, aber auch nicht verschreibungspflichtige Schlafmittel
- Antidepressiva
Musst Du eines dieser Medikamente einnehmen, Finger weg von Melatoninpräparaten!
Wie lange kann ich Melatonin einnehmen?
Besprich die Einnahmedauer immer mit Deinem Therapeuten! Lass Dich begleiten und gehe keine unnötigen Risiken ein. Es ist nicht empfehlenswert, Melatonin über längere Zeiträume einzunehmen, da die Forschungsdaten begrenzt sind. Sprich auch mit ihm über Kontraindikationen und Wechselwirkungen. Solltest Du schwanger sein oder stillen, an einer Autoimmunerkrankung, Epilepsie, Depression, Asthma, Persönlichkeitsstörungen etc. leiden, ist eine Substitution kontraindiziert (5).
Forschung
Studien konnten zeigen, dass Melatonin die Epilepsie bei Kindern verbessern kann jedoch muss die antiepileptische Wirkung von Melatonin bei Kindern noch weiter untersucht werden (6).
Einige Studien geben Hinweise, dass Melatonin-Substitution sich positiv auf Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen auswirken kann (7).
Wichtig zu wissen
Melatonin unterliegt im Gegensatz zu den meisten anderen Hormonen keiner negativen Rückkopplung. Das bedeutet, es kommt nicht zu einer Gewöhnung. Die langfristige Einnahme führt daher nicht zu einer Atrophie der Zirbeldrüse und verringert nicht die körpereigene Produktion.
Nach dem Absetzen von Melatonin kommt es auch nicht zu einem Rebound-Effekt oder zu Entzugserscheinungen.
Dein nächster Schritt:
Vereinbare ein Beratungsgespräch mit mir (Tel. Nr.: +49 2771 833434; E-Mail: info@annette-pitzer.de) und wir klären die Schritte ab, die für Dich zu einem gesunden Schlaf führen können.
Du möchtest mich zuerst kennenlernen? Kein Problem! Buche Dir gerne ein gratis Kennenlerngespräch mit mir.