Morbus Crohn: könnte der Auslöser ein Mangel an Energie sein?
Defekte Mitochondrien als Auslöser für ein gestörtes Darm-Mikrobiom und Morbus Crohn?
Wird Morbus Crohn durch defekte Mitochondrien ausgelöst? Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, stellen unseren Körperzellen Energie zur Verfügung. Ohne Energie läuft nichts wirklich rund, das weiß jeder. Sehr viele Erkrankungen haben erschöpfte, defekte oder kranke Mitochondrien als Auslöser.
Eine neue Studie der TU München zeigt, dass defekte Mitochondrien bei Mäusen Symptome einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung auslösen und das Mikrobiom negativ verändern. Die Forscher schließen daraus, dass defekte Mitochondrien möglicherweise ein zentraler Auslöser für Morbus Crohn sein könnten.
Für mich als Mikrobiologin und Biochemikerin klingt das logisch, vor allem da die Ursache für die chronisch entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn bisher nicht wirklich geklärt ist. Ein weiterer Grund ist, dass Giftstoffe in unserer Nahrung eine Darmentzündung auslösen können. Das spricht ebenfalls für eine Schädigung der Mitochondrien. Lies dazu den Blogartikel: Darmentzündung durch Lebensmittelfarbstoff E129.
Für die, die es genauer wissen möchten: Was genau wurde untersucht?
Die Mitochondrien der Mäuse werden genetisch verändert, sodass die so manipulierten Mitochondrien die Energieproduktion nicht aufrechterhalten konnten.
Ergebnisse: Gewebeschäden im Darmepithel, veränderte Zusammensetzung des Mikrobioms und Genaktivierungen, die für manche Stadien der Krankheit Morbus Crohn typisch sind.
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Was bedeutet das für die Therapie des Morbus Crohn?
Auch wenn eine Studie dieser Art noch lange nicht den Nachweis erbracht hat, dass eine Mitochondriopathie (Schädigung der Mitochondrien) auch beim Menschen am Geschehen des Morbus Crohn beteiligt ist, würde ich die Therapie dennoch dementsprechend anpassen. Vor allem, weil die derzeitige Therapie häufig wenig erfolgreich ist. Im Prinzip bekämpft sie derzeit nur Symptome des Morbus Crohn.
Die Mitochondrien zu stärken ist für jeden von uns, ob gesund oder schon erkrankt, eine brillante Idee.
Der erste Schritt ist eine gezielte Untersuchung der Nährstoffversorgung. Nach deren Auswertung werden die defizitären Nährstoffe gezielt, mit hochwirksamen, optimal bioverfügbaren Nährstoffen ausgeglichen. An der bisherigen Morbus Crohn Behandlung muss sich in dieser Phase nichts ändern.
Die Erkenntnisse eröffnen also neue Möglichkeiten für gezielte Therapien, die Mitochondrien stärken und somit Entzündungsprozesse im Darm reduzieren könnten. Daher könnte die Stärkung der Mitochondrienfunktion ein Ansatz zur Linderung von Darmerkrankungen wie Morbus Crohn sein. Ein Versuch ist es wert, eben weil die bisherigen Möglichkeiten wenig Erfolg versprechend sind und der Betroffene nur von einem solchen Vorgehen profitieren kann.
Auch das gezielte Einwirken auf das veränderte Darm-Mikrobiom kann in dieser Phase nochmals in Angriff genommen werden, um den Heilungsprozess zu stabilisieren.
Fazit
Das Zusammenspiel von Mitochondrien und Darm-Mikrobiom zeigt, wie wichtig es ist, ganzheitlich auf unseren Körper zu achten. Ebendarum geht es bei mir nicht nur um den Darm, denn für dessen Gesundheit ist, wie diese Studie anschaulich macht, so vieles mehr von Belang.
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