Junge Frau sitzt auf der Toilette und hat Buschweh. Reizdarm, neue Diagnostik
Darmgesundheit

Neue Reizdarm­­diagnostik

Reizdarm

In diesem Artikel gehe ich nicht näher auf die Symptome und Auswirkungen des Reizdarm-Syndroms ein, denn Du findest dazu hier auf dem Blog Gesundheitsgeflüster den Artikel: “Reizdarm-Syndrom (Colon irritable)”, der sich ausführlich mit dem Reizdarm-Syndrom beschäftigt.

Bisher war es nicht möglich, die Diagnose Reizdarm-Syndrom diagnostisch zweifelsfrei zu verifizieren, sodass es eine Menge Verunsicherung sowohl bei Therapeuten als auch bei den Betroffenen gab und gibt.

Viele Ärzte taten die Diagnose Reizdarm sogar als Verlegenheitsdiagnose ab, fatal für die Betroffenen, die nicht selten als überreizt und psychisch labil hingestellt wurden.  Das hat nun ein Ende.

Die Reizdarmdiagnostik ist da!

Reizdarm­diagnostik: Reizdarm-Syndrom und Darm-Hirn-Achse

Betrachten wir uns zuerst die Darm-Hirn-Achse und die Reizdarm­-assoziierten Symptome

Dein Gehirn und Dein Darm haben eine direkte Verbindung, denn sie kommunizieren bidirektional über die Darm-Hirn-Achse (Gut Brain Axis). Das ist wichtig zu erkennen. Denn wenn Du das verstanden hast, kannst Du verstehen, warum Deine bisherigen Bemühungen mit Darmsanierung, Darmspülungen, Ernährungsumstellungen und vielem mehr keinen durchschlagenden Erfolg hatten. Das Reizdarm­-Syndrom ist nicht ausschließlich ein Darmproblem, sondern eine Störung der bidirektionalen Kommunikation zwischen Darm und Gehirn (1).

Darm-Hirn-Achse, die Reizdarm assoziierten Symptome

Die Reizdarmsymptome, die mit der bidirektionalen Kommunikationsstörung zwischen Darm und Gehirn assoziiert sind, zeigen sich in:

  • Entzündungen,
  • Motilitätsstörungen (Diarrhö und/oder Obstipation),
  • Schlafstörungen,
  • Schmerzen,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • ⁣viszerale Hypersensitivität

Das bedeutet nicht, dass es beim Reizdarm-Syndrom keine Veränderungen im Darm gibt, die gibt es natürlich. Das Mikrobiom des Reizdarmpatienten ist meist verändert und häufig liegt auch eine Permeabilitätsstörung, also ein Leaky-Gut-Syndrom, vor. Diese Veränderungen müssen zwingend behoben werden, um eine langfristige Genesung zu erreichen.

Bisher wurde jedoch eine weitere wichtige Ebene der Therapie nicht beachtet, da die Diagnostik fehlte. Die bidirektionale Kommunikation der Darm-Hirn-Achse. Diese Lücke ist jetzt durch Laboruntersuchung Gut-Brain-Axis-Reizdarm geschlossen. Das erweitert die Therapiemöglichkeit endlich um diesen Erfolg versprechenden wichtigen Faktoren. In meiner Praxis kann ich schon erste Erfolge bei meinen Reizdarmpatienten verbuchen.

Beine einer Frau mit heruntergelassener Schlafanzughose auf der Toilette. Neben sich Toilettenpapier. Sie braucht eine Reizdarmdiagnostik.

Reizdarmdiagnostik: diagnostische Parameter

Schon lange ist bekannt, dass unser Darmmikrobiom eine ganze Reihe enteraler Substanzen wie Hormone und Neurotransmitter beeinflusst. Diese Parameter modulieren die Interaktion zwischen Darm und Gehirn und sie beeinflussen die Darmschleimhaut. Sie sind die Boten, die die Nachrichten transportieren. Laufen sie fehl, kommt es zu fehlerhafter Kommunikation, was sich als Reizdarm-Syndrom manifestieren kann.

Welche Parameter spielen in der neuen Reizdarmdiagnostik eine Rolle?

Histamin

Enterales Histamin verstärkt das Reizdarm-Syndrom. Es erhöht das Schmerzgefühl, verursacht Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen, erhöht das Stressempfinden, führt zu Schlafstörungen, fördert Leaky Gut und Entzündungen.

Das Gewebshormon Histamin wirkt sich vielfach negativ auf die Reizdarm-Symptomatik aus. Es bindet im Darm an H1-Rezeptoren enteraler Nerven der Submukosa und fördert Schmerzen, Durchfall sowie Übelkeit und Erbrechen (2; 3).

Histamin wirkt natürlich nicht nur im Darm. In den Nebennieren, unseren Stressorganen, bindet es sich ebenfalls an H1-Rezeptoren an und regt die Ausschüttung von Adrenalin, unserem Stresshormon, an. Das erhöht dann unweigerlich das Stresslevel des Reizdarmpatienten (4). Dieser Stress verhindert dann das Ausheilen des Reizdarm-Syndroms (5).

Wie ich oben schon geschrieben habe, leiden viele Reizdarmpatienten an einem Leaky-Gut-Syndrom und niedriggradigen Entzündungen (Stillen Entzündungen, auch Silent Inflammation). Histamin ist an diesem Phänomen maßgeblich beteiligt, denn es erhöht die Permeabilität der Darmschleimhaut und wirkt entzündungsfördernd.

Serotonin

Serotonin verändert die Darmperistaltik, erhöht das Schmerzgefühl und verursacht Übelkeit

Reizdarmpatienten weisen oft veränderte Serotoninspiegel im Darm auf. Serotonin wird im Dünndarm gebildet und reguliert die Darmperistaltik und das Schmerzempfinden (6).

Aktiviert Serotonin übermäßig die Serotoninrezeptoren 5-HT3- und 5-HT4 im Darm, führt das zu einer vermehrten Darmkontraktion, was dann eine Diarrhö auslösen kann (7).

Bindet das Serotonin hingegen vermehrt an den 5-HT1-Rezeptor, wird die Darmperistaltik gehemmt und es kommt zur Obstipation. Auch niedrige Serotoninspiegel im Darm begünstigen eine Obstipation (8).

Tryptophan

Tryptophan erhöht die Darmbarriere, vermindert Entzündungen, vermindert Schlafstörungen und stabilisiert die psychische Gesundheit

Tryptophan ist eine Schlüsselsubstanz für unseren Körper. Es ist die Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin und des Epiphysenhormons Melatonin. Ein Defizit an Serotonin wird als wesentlicher pathogenetischer Faktor für Depressionen diskutiert.

Der größte Teil des aus der Nahrung aufgenommenen Tryptophans wird im Dünndarm absorbiert. Nehmen wir zu wenig Tryptophan über unsere Nahrung auf, kann die intakte Darmbarriere nicht aufrechterhalten werden. Die Tight-Junction-Proteine, der Schleimhautschutz-Antikörper IgA und die ß-Defensine nehmen ab. Die Folge kann ein Leaky-Gut-Syndrom und eine verminderte Schleimhautimmunität sein.

Zudem aktiviert Tryptophan das sogenannte mTOR-Signalsystem, was für die Neubildung und Reparatur des Darmepithels Sorge trägt (9).

GABA (γ-Aminobuttersäure)

GABA reduziert das Schmerzgefühl, denn es ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im zentralen und peripheren Nervensystem (10). Natürlich hemmt GABA daher auch das Schmerzempfinden über die Darm-Hirn-Achse. Enterales GABA, das von bestimmten Darmbakterien gebildet wird, hemmt also das intestinale Schmerzempfinden.

GABA kann noch eine Menge mehr. Es reguliert Angst, Stress und unseren zirkadianen Rhythmus. Es verbessert zudem die Gedächtnisleistung.

Hier schließt sich wieder ein Kreis zur normalen Darmdiagnostik, denn GABA wirkt pH-abhängig. Optimal ist ein Darm pH-Wert von 5,3 bis 6,2. Außerhalb dieser pH-Wert-Bandbreite nimmt die Aufnahmefähigkeit der Darmepithelzellen für GABA stark ab.

Du leidest an einem Reizdarm-Syndrom?

Dann lass uns reden und die neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu Deinem Wohle einsetzen. Du hast lange genug gelitten.

Vereinbare gerne ein Erstgespräch mit mir. Dies kannst Du telefonisch tun (Tel. Nr. +49 2771 833434) oder per E-Mail: info@annette-pitzer.de. Meine Preise findest Du hier: https://annette-pitzer.de/preise/

Du möchtest mich erst kennenlernen, denn Du hast schon viele schlechte Erfahrungen gemacht? Kein Problem, dann buche Dir ein gratis 20 Minuten Kennenlerngespräch bei mir.

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