Die Freude, von Bäumen zu erzählen
Nun schreibe ich bereits den vierten Gastbeitrag hier auf diesem Blog, und es macht mir mit jedem Mal mehr Freude, Euch von den Bäumen zu erzählen. Heute jedoch möchte ich etwas Persönliches mit Euch teilen. Ich liebe es, am Feuer zu sitzen. Zweimal im Jahr bin ich mit Freunden in den Bergen, in einer abgelegenen Hütte, wo wir Schwitzhütten zelebrieren. Dabei verbringen wir viele Stunden am Feuer, oft in tiefer Stille. Niemand muss etwas sagen, es ist nur das Rauschen des Baches und das Knistern des Feuers zu hören. Plötzlich bricht ein Ast ab, fällt in die Glut, und die Stille wird von einem Lächeln unterbrochen. Der Ast markiert den Kipppunkt, der das Bild verändert – ein Moment, der alles neu ordnet. So ist es auch mit der Herbst-Tagundnachtgleiche, die uns jetzt wieder begegnet.
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Herbst-Tagundnachtgleiche
Die Herbst-Tagundnachtgleiche, um den 22. oder 23. September, ist ein Punkt des Gleichgewichts, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Astronomisch gesehen steht die Sonne direkt über dem Äquator. Doch was macht dieser Moment mit uns Menschen? Ich nehme ihn als einen feinen Punkt wahr, der Systeme kippen lässt, ähnlich wie ein Reiskorn auf einer Waage, das den Ausschlag gibt.
Sternzeichen Waage
Ja, und da sind wir beim Sternzeichen Waage und der Birke, dem Baum, dem ich diesen Artikel widmen möchte. Die Birke wird oft mit der Herbst-Tagundnachtgleiche in Verbindung gebracht und steht symbolisch für Balance, Harmonie und Neubeginn – ähnlich wie die Waage. Sie verkörpert Leichtigkeit und Flexibilität, wächst schnell und anpassungsfähig und ist damit ein Symbol für Erneuerung und Veränderung. Ihre weiße Rinde strahlt Reinheit und Klarheit aus und macht sie zu einem Baum des Ausgleichs.
Waage & Birke
Wie die Waage strebt auch die Birke nach Harmonie und Gleichgewicht. Sie ist oft der erste Baum, der nach Stürmen oder Bränden wächst und so Stabilität und Frieden in die Natur zurückbringt. Die Birke steht für Freundlichkeit und Sanftmut, ebenso wie für Schönheit und Ästhetik.
Spirituell betrachtet erinnert uns die Birke daran, im Leben nach Ausgleich zu streben, sowohl in Beziehungen als auch in Entscheidungen. Sie lehrt uns, nicht zu lange zu zögern, sondern mutige Schritte zu unternehmen, wenn die Zeit reif ist. Victor Hugo sagte: “Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.” Ich würde ergänzen: Nichts wiegt schwerer als das eine Reiskorn, das die Waage kippt. Wenn wir erkennen, was zu tun ist, dürfen wir nicht hadern, sondern entschlossen handeln.
Vorbereiten
Ein Neubeginn gelingt am besten, wenn er rechtzeitig erfolgt. Die Vorbereitungen auf den Winter starten am besten, bevor der Winter spürbar ist. In der heutigen Zeit sollten wir diesem Moment im Jahr besondere Beachtung schenken. Erlauben wir uns, innezuhalten, tief durchzuatmen und uns unserer Vergänglichkeit bewusst zu werden. Der Sommer verabschiedet sich vor unseren Augen. Der Herbst, mit seiner Süße in Form von Trauben, Äpfeln, Birnen und Kürbissen, lädt uns ein, das Leben noch einmal in vollen Zügen zu genießen.
Reflexion
Die zunehmende Dunkelheit der Herbst-Tagundnachtgleiche lädt uns zur inneren Reflexion ein. Sie fordert uns auf, innezuhalten und unsere Energien neu zu ordnen, bevor der Winter und die Raunächte kommen. Die Birke spiegelt diesen Zyklus wider: Nach ihrem schnellen Wachstum im Frühjahr zieht sie sich im Winter zurück, bewahrt aber ihre Kraft. Sie erinnert uns daran, dass auch Ruhephasen entscheidend sind, um später wieder voller Energie zu erblühen.
Rune Berkana
Dass die Birke ein bedeutungsvoller Baum für uns Menschen ist, zeigt sich an vielen Stellen in der Menschheitsgeschichte. So steht die Rune „B“ Berkana für die Birke. Berkana ist eine Rune des ältesten bekannten Runenalphabets. Sie symbolisiert Fruchtbarkeit, Wachstum, Erneuerung und Weiblichkeit. In der nordischen Mythologie und der Runenmagie ist Berkana eine Rune des Lebenszyklus, die auf die Kraft der Erneuerung hinweist, ähnlich dem zyklischen Wandel der Natur.
Birkenpech
Aber auch das Birkenpech soll hier noch Erwähnung finden. Archäologische Funde zeigen, dass bereits vor 200.000 Jahren Menschen Birkenpech herstellten, was ein beeindruckendes technisches Wissen und handwerkliches Können der frühen Menschheit belegt. Birkenpech ist nicht nur als Klebstoff interessant, sondern wurde in der Antike auch für medizinische Zwecke verwendet. Es enthält antiseptische Eigenschaften und wurde zur Behandlung von Wunden oder Hautproblemen genutzt. Heute wird es manchmal in traditionellen Handwerksprojekten verwendet und bleibt ein Symbol für das handwerkliche Geschick unserer Vorfahren.
Ich hoffe, ich konnte Euch die Birke ein wenig näherbringen und wünsche allen einen reichen Herbst und eine erfüllende Ernte, damit der Winter kommen kann. Erinnert Euch bei der nächsten Birke, die Euch begegnet, an Eure eigene Schönheit und Anmut, die in allem Lebendigen innewohnt.
Ich wünsche Euch einen wundervollen Tag und freue mich sehr auf Eure Rückmeldungen zu diesem Blog.
Liebe Grüße
Christian
Seit über 30 Jahren arbeitet Christian Kindlimann mit Bäumen und Naturwesen. In der Begleitung von Menschen kreierte er den Namen “Wahrnehmungstrainer”, da dies genau beschreibt, was in seiner Arbeit geschieht: Die Wahrnehmung wird geschult und so neue innere Wirklichkeiten gestaltet. Bäume sind dabei ideale Partner für die Persönlichkeitsentwicklung und unterstützen die Verwirklichung eigener Visionen und Träume. Im Rahmen dieser Tätigkeit entwickelte Christian Kindlimann die Flusssein Baumessenzen und nutzt die natürlich bestehende Quantenverschränkung, um tiefe, ganzheitliche Verbindungen zwischen Mensch und Natur zu fördern.
Du findest noch weitere Gastartikel von Christian Kindlimann, hier auf dem Blog Gesundheitsgeflüster.
Heilkraft der Bäume und das Wood Wide Web