Hirn gegen Hayley, eine Buchrezension

Hirn gegen Hayley, eine Buchrezension

Hirn gegen Hayley, Leidfaden von einer, die sich zu viele Gedanken macht

Ich kannte die Komikerin Hayley Morris nicht, als ich das Buch in Händen hielt, aber der Titel hat mich angesprochen. Wobei ich mir etwas anderes erwartet habe. So ist es mit unseren Gedanken, sie führen uns eben über unsere Erfahrungen auf bekannte, erwartete oder erhoffte Wege.

Die Autorin

Hayley Morris leidet an einer generalisierten Angststörung und hat intrusive Gedanken. Kein Problem, wenn Du jetzt nicht weißt, was das bedeutet. Ich mache einfach einen kleinen Umweg und erkläre es Dir.

Du möchtest keinen Blogartikel und keine Aktion mehr verpassen, dann melde Dich doch zu meinem Newsletter an.

Exkurs generalisierte Angststörung

Menschen mit einer generalisierten Angststörung können ihre Angst nicht konkret benennen. Die (vermeintlichen) Bedrohungen lauern einfach überall.

Exkurs intrusive Gedanken

Du könntest sie auch aufdringliche Gedanken nennen. Ein solcher Gedanke könnte sein. Ich will laut schreien, oder ich sollte einfach über die Klippe springen.

Hirn gegen Hayley
Werbung

Hayley Morris ist ein Social Media (Tiktok und Instagram) Star mit über 7 Millionen Followern, der seine unerwünschten Gedanken in Comedy-Szenen umsetzt. Im Prinzip vermarktet sie ihre Krankheit mit immensem Erfolg. Das hat sie auch mit diesem Buch getan.

Meine Gefühle beim Lesen von Hirn gegen Hayley

Dieses Buch hat mich unendlich traurig gemacht. Ich hätte die meiste Zeit weinen können. Was so „witzig“ daherkommt, ist in Wirklichkeit eine Aneinanderreihung von leidvollen Situationen. Nicht umsonst lautet der Untertitel „Leidfaden von einer. Die sich zu viele Gedanken macht“. Ein gesamtes Leben leidvoller Erfahrungen in kleinen, „witzigen“ Anekdoten versteckt. Hayley Morris präsentiert ihre psychischen Probleme voyeuristisch und verdient sehr viel Geld damit. Das ist vollkommen in Ordnung. Doch ich konnte nur dieses unglückliche, hilflose, traurige Geschöpf sehen, das mit seinem Leid andere Menschen unterhält. Fühlt sich für mich wie eine permanente Selbstverletzung an, aber auch wie ein Hilfeschrei, der nicht gehört wird.

Würde ich das Buch empfehlen?

Jeder Therapeut sollte es lesen, denn es bietet eine einmalige Chance, tiefen Einblick in die Seelenqual eines Menschen zu erhalten.

Die meisten Bewertungen des Buches waren sehr positiv, weil die Menschen das Buch lustig und unterhaltsam fanden. Das kann man so sehen, wenn man nicht sehr empathisch und feinfühlig ist. Als amüsante Unterhaltung konnte ich es nicht ansehen.

Natürlich habe ich mir auch die sozialen Kanäle von Hayley Morris noch angesehen, und live und in Farbe ist es noch viel dramatischer und trauriger. Aber die Welt scheint das anders zu sehen.

Eine Antwort auf „Hirn gegen Hayley, eine Buchrezension“

  1. In einer Welt, die oft nur die glitzernde Oberfläche wahrnimmt, lädt dieser Artikel uns ein, hinter den Vorhang zu blicken. Es ist ein leises Plädoyer für mehr Einfühlungsvermögen, das uns daran erinnert, dass hinter jedem Lachen eine Geschichte steckt. Mit Achtsamkeit können wir lernen, zwischen den Zeilen zu lesen und die versteckten Botschaften im Alltäglichen zu erkennen. Solche Einblicke sind Geschenke, die uns lehren, das Menschsein in all seinen Facetten zu umarmen und zu unterstützen. Ein wahrhaftiges Lächeln kann auch aus dem Verständnis für die Tränen entstehen, die wir nicht sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!