Tattoos, riskant für unsere Gesundheit?
Tattoos sind beliebt
Laut Statista ist jeder vierte Deutsche tätowiert. Die Zahl ist nicht ganz korrekt, denn in dieser Statistik sind natürlich Neugeborene, Babys, Kleinkinder, Kinder und alte Menschen mit enthalten. Laut dieser Umfrage denken inzwischen weitere 21 % darüber nach, sich tätowieren zu lassen.
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Tätowierungen sind so alt wie die Menschheit. Selbst Ötzi hatte Tätowierungen auf Akupunkturpunkten. Sie hatten also eine Funktion. Bilder und Zeichen, die tätowiert wurden, kennzeichneten Menschen oder brandmarkten sie. Sie hatten spirituelle Bedeutung und wurden nie leichtfertig angebracht.
In der europäischen Kultur waren sie lange verpönt und nur Randgruppen, wie Seeleute oder „Knastbrüder“ trugen Tattoos. In der ehemaligen DDR waren sie per sogar Gesetz verboten. Das war noch in meiner Kindheit so. Heute sind sie gesellschaftlich akzeptiert. Sie gelten sogar als ästhetisch und werden als Körperschmuck empfunden.
Warum werden Tattoos heute positiv dargestellt?
Junge Menschen sind die größte Zielgruppe dieses Marktes. Das ist aus Sicht der Anbieter natürlich durchaus sinnvoll. Viele junge Menschen sind permanent unsicher und möchten gerne einzigartig sein. Sie suchen nach ihrer Identität und möchten endlich einmalig sein. Oder aber sie wollen Statements setzen, mit denen sie sich von ihren Eltern abgrenzen. Die Haut ist dafür eine wunderbare Projektionsfläche, um der Welt zu zeigen, wer man ist.
Als Persönlichkeit entwickelt man sich, doch das Tattoo bleibt. Diese Weitsicht haben die meisten leider nicht. Tätowierte Menschen sind häufig sehr unglücklich mit ihrem/ihren Tattoo/s. Sie werden überschminkt, übertätowiert oder teuer entfernt.
Wie riskant sind Tattoos?
Risiko Hygiene
Viele Menschen lassen sich im Urlaub tätowieren, weil diese Dienstleistung im Ausland oft preiswert angeboten wird. Infektionen sind dann bedauerlicherweise keine Seltenheit, da der Hygienestandard bei Weitem nicht dem unserem entspricht. Für ein Tattoo muss die Haut durchstochen werden. Unsere Haut ist mit einem feinen Gefäßnetz durchzogen. Diese Blutgefäße transportieren dann Keime in den ganzen Körper. Besonders gefürchtet ist die Ansteckung mit Hepatitis-C-Viren. Eine tückische Krankheit, die lange Zeit unentdeckt bleiben kann und zu einer Leberentzündung führt. Durch die anhaltende Entzündung kann es zur Leberzirrhose kommen, auf deren Boden sich nicht selten ein Leberkrebs entwickelt.
Kurzzeitige lokale Probleme
Wie zuvor erwähnt, beim Tätowieren wird die Haut verletzt, viele kleine Verletzungen summieren sich. Diese entzünden sich immer. Wer empfindlich ist, dem bleiben ein Leben lang Empfindungsstörungen als Folge zurück.
Risiko Tattoofarben
Tattoofarben verursachen häufig Ausschläge, Entzündungen und Juckreiz. Bei einigen bleibt diese lokale Irritation in Form von chronischen Geschehen bestehen. Die Farbstoffe werden durch UV-Licht aktiviert und das Immunsystem muss ständig aktiv eingreifen. Es kommt zu chronischen Entzündungsprozessen, Granulomen oder Narbenbildung. Wenn man Pech hat, reagiert der Körper allergisch auf eine oder alle Farben.
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Gifte in Tattoofarben
Die Farbstoffe enthalten: Kupfer, Titan, Eisen, Chrom, Nickel, Quecksilber, Cadmium, Kobalt, Formaldehyd, Nitrosamin und viele mehr. Tattoofarben enthalten bis zu 120 verschiedene chemische Substanzen. Viele davon sind giftig.
Die Tattoofarben verbleiben nicht an der Stelle, an der sie in den Körper eingebracht wurden. Sie verteilen sich im ganzen Körper. Diese Gifte gelangen permanent in die Lymphbahn und ins Blut. Schon lange ist bekannt, dass sich in Lymphknoten Tattoofarben nachweisen lassen und sogar Lymphknoten vollständig eingefärbt sind mit Tattoofarben.
Sonnenlicht und Tattoofarbe, kein gutes Team. Die Farben zersetzen sich in der Haut und es entstehen unkalkulierbare Stoffe, die sich im Körper verteilen. Viele dieser Abbauprodukte sind gefährlich für unsere Gesundheit.
Tattoo-Entfernung
Auch bei einer Tattoo-Entfernung mittels Laser zersetzen sich die Farbstoffe und gelangen dann in den Körper. Daher keine Lösung für das Problem.
Ja, wir haben eine Tattooverordnung
Diese Verordnung beschränkt mehr als 4000 gefährliche Chemikalien in Tattoofarben und Permanent-Make-up. Die Beschränkung bedeutet allerdings nicht, dass diese Chemikalien in der Farbe nicht enthalten sein dürfen. Sie regelt lediglich Höchstkonzentrationswerte von z.B. Azofarbstoffen, aromatische Amine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Metalle und Methanol. Bei großflächigen Tätowierungen werden die Grenzwerte allerdings schnell überschritten.
Permanent-Make-up
Alles, was ich in diesem Artikel über Tattoos geschrieben habe, lässt sich auch auf die Permanent-Make-ups übertragen.
Solltest Du also mit dem Gedanken spielen, Dir ein Tattoo stechen zulassen, oder Dich mit einem Permanent-Make-up auszustatten, überlege es Dir gut, denn manche Fehler kann man einfach nicht rückgängig machen.
2 Kommentare
Dr. Waltraud Berle
Aus psychologischer Sicht, liebe Annette, stellen Tätowierungen und auch Schönheitsoperationen Akte der Selbstverletzung dar. Du schreibst sehr gut, dass ehemals die Tätowierungen im Kontext mit Energiepunkten des Körpers und spiritueller Bedeutung gesetzt wurden – heute tun die Leute das aus Herdentrieb und komplett im Unverstand. Mich schmerzt es, dies zu sehen – es sind Zeichen großer Unzufriedenheit mit sich (ich bin so, wie Gott mich schuf …) und Zeichen mangelnder Dankbarkeit dem Leben gegenüber. Eine meiner Klientinnen hatte sich die Schamlippen „aufhübschen“ lassen! Sie hängt fest im Selbsthass. Ein Klient dachte ans Tätowierenlassen, um verwegener auszusehen – ich half ihm, sich verwegener zu fühlen und sich zumindest auf den Weg zu machen, der Mann zu sein, der er seiner Sehnsucht und dem Potenzial entsprechend sein kann. Sofern er mutig genug bleibt, sich permanent zu bewegen. Tatoos sind oberflächliche Statements und Ausdruck unbefriedigter Sehnsucht.
Annette Pitzer
Liebe Frau Dr. Berle,
auch wenn es mir in diesem Artikel ausschließlich um den gesundheitlichen Aspekt von Tattoos geht, stimme ich der psychologischen Einschätzung natürlich zu. Die Entscheidung für ein Tattoo werden meist aus einem Mangel an … getroffen, genau wie die für „Schönheit-OPs“. Der Mensch bringt seine Sehnsüchte auf vielfältige Weise zum Ausdruck, scheut aber die wirklich wichtigen Schritte, um sein Leben selbstwirksam zu erleben.
Alles Liebe
Annette